Anhand von Voll­ge­schos­sen wird die Anzahl der Geschos­se einer Immo­bi­lie berech­net. Laut Bau­nut­zungs­ver­ord­nung (BauN­VO) sind qua­li­fi­zie­ren sich alle Geschos­se, die laut den gel­ten­den lan­des­recht­li­chen Vor­schrif­ten ein eige­nes Geschoss dar­stel­len. Die Geschos­se müs­sen dabei eine bewohn­bar oder auch für gewerb­lich nutz­bar sein. Je nach Bun­des­land unter­schei­den sich die genau­en Vor­ga­ben für Voll­ge­schos­se. Dach­ge­schos­se und Kel­ler gel­ten häu­fig nicht zu den voll­stän­di­gen Eta­gen einer Immobilie.

Vor­ga­ben Nordrhein-Westfalen

Laut Bau­ord­nung für das Land Nord­rhein-West­fa­len sind Voll­ge­schos­se fol­gend definiert:

  • Ober­ir­di­sche Geschosse
  • Lich­te Höhe von min­des­tens 2,30 m
  • Ein Geschoss, des­sen Flä­che grö­ßer als drei Vier­tel des Voll­ge­schos­ses dar­un­ter ist (die Höhe muss auch hier min­des­tens 2,30 m betragen)

Kel­ler­räu­me

Ein Kel­ler­ge­schoss gilt sel­ten als voll­stän­di­ge Eta­ge, auch wenn es die Min­dest­hö­he von 2,30 m hat. In NRW gel­ten Geschos­se erst als ober­ir­disch, sobald die Geschoss­ober­kan­te mehr als 1,60 m über das Umland herausragt.

Dach­ge­schoss

Ein Flach­dach ist bei einer Decken­hö­he von min­des­tens 2,30 m immer eine voll­stän­di­ge Eta­ge, solang die Flä­che grö­ßer als drei Vier­tel des Voll­ge­schos­ses dar­un­ter. Bei einem Schräg­dach müs­sen min­des­tens drei Vier­tel des Rau­mes eine Höhe von min­des­tens 2,30 m auf­wei­sen, damit der Dach­bo­den als voll­stän­di­ge Eta­ge ange­se­hen wird.

Vor­tei­le von Vollgeschossen

Voll­stän­di­ge Eta­gen bie­ten höhe­ren Kom­fort, mehr Tages­licht und Fle­xi­bi­li­tät. Daher erhö­hen sie den Wert Ihrer Immo­bi­lie stär­ker, als Dach­bo­den oder Kel­ler, die sich nicht als Voll­ge­schoss qua­li­fi­zie­ren. Aller­dings zah­len Sie für meh­re­re Voll­ge­schos­se auch höhe­re Grund­steu­er und Gebäu­de­ver­si­che­rung, da ein Halb­ge­schoss nicht als voll­wer­ti­ger Wohn­raum ange­se­hen wird.