10 Tipps, um Heiz­kos­ten zu sparen

Heizkosten sparen Tipps

Nicht erst seit der Gas­kri­se ist es sinn­voll, auf sei­ne Heiz­kos­ten und ein moder­nes Heiz­sys­tem zu ach­ten. Doch die­ses Jahr müs­sen wir alle beson­ders auf unse­ren Ver­brauch ach­ten. Die­ser lässt sich mit ein paar ein­fa­chen Tipps und Tricks opti­mie­ren, sodass sich mit wenig Auf­wand eine Men­ge Ener­gie und Geld spa­ren lässt. Im Fol­gen­den fin­den Sie ein­fa­che All­tags­tipps, hin zu effi­zi­en­ten Dämm­me­tho­den, mit denen sich Ihr Zuhau­se moder­ni­sie­ren lässt.

1. Ther­mo­stat verstehen

Der größ­te Irr­tum bei der Hei­zungs­nut­zung ist, dass es schnel­ler heiß wird, je höher man die Hei­zung stellt. Das ist nicht der Fall, da jede ein­zel­ne Stu­fe für die gewünsch­te Tem­pe­ra­tur im Raum steht. So heizt der Heiz­kör­per auf Stu­fe 5 nicht stär­ker, son­dern ein­fach län­ger, um eine höhe­re Raum­tem­pe­ra­tur zu errei­chen. Aber wie erken­ne ich, wel­che Stu­fe für wel­che Tem­pe­ra­tur steht?

Im Nor­mal­fall steht Stu­fe 1 der Hei­zung für eine Tem­pe­ra­tur von etwa 12 Grad. Jede wei­te­re Stu­fe erhöht die Tem­pe­ra­tur um cir­ca vier Grad, sodass bei Stu­fe 5 eine Hit­ze von gan­zen 28 Grad erreicht wird. Die­se ist als Raum­tem­pe­ra­tur wesent­lich zu hoch und wird daher in der Regel nicht benö­tigt. Mit jedem Grad weni­ger sen­ken Sie Ihren Ver­brauch zudem um etwa sechs Pro­zent! Mit pro­gram­mier­ba­ren Ther­mo­sta­ten behal­ten Sie immer Über­blick über die genaue Tem­pe­ra­tur und kön­nen die­se opti­mal ein­stel­len. Vie­le Gerä­te las­sen sich zudem fern­steu­ern, sodass Sie die Hei­zung auch ein­stel­len kön­nen, wenn Sie nicht zu Hau­se sind. Wie oft kamen Sie schon nach Hau­se und haben sich über die ver­ges­se­ne Hei­zung geär­gert, die Sie vor dem Duschen rich­tig woh­lig hoch­ge­stellt haben? Das pas­siert mit elek­tro­ni­schen Ther­mo­sta­ten nicht mehr so schnell.

2. Die pas­sen­de Temperatur

Nicht jeder Raum muss gleich warm sein, aber wel­che ist die idea­le Raum­tem­pe­ra­tur? Wohn­räu­me und Arbeits­zim­mer, in denen Sie viel Zeit ver­brin­gen, soll­ten bis zu 20 Grad warm sein. So ist opti­ma­ler Kom­fort gebo­ten. Im Schlaf­zim­mer hin­ge­gen emp­feh­len sich höchs­tens 18 Grad, da Hit­ze die Schlaf­qua­li­tät min­dert. Unter dicken Decken ist ein war­mer Raum zudem gar nicht nötig. Räu­me, die Sie sel­ten nut­zen, soll­ten etwa 16 Grad warm sein. Tie­fe­re Tem­pe­ra­tu­ren soll­ten unbe­dingt mei­den, sonst besteht Schim­mel­ge­fahr. Las­sen Sie daher auch bei hohen Heiz­kos­ten Ihre Räu­me nie voll­stän­dig aus­küh­len. Schim­mel stellt ein hohes Gesund­heits­ri­si­ko dar und die Besei­ti­gung kann eben­falls viel Geld kosten.

3. Heiz­kör­per freistellen

Um Heiz­kos­ten zu spa­ren, soll­ten Sie Ihre Heiz­kör­per zudem stets frei­hal­ten. Legen Sie nichts auf dem Heiz­kör­per ab und stel­len Sie kei­ne Möbel vor. Heiz­kör­per sind viel­leicht nicht beson­ders schön, aber das Ver­ste­cken redu­ziert die Ver­tei­lung der Hit­ze lei­der enorm. Eine frei­ge­stell­te Hei­zung heizt Ihren Raum wesent­lich schnel­ler und gleich­mä­ßi­ger. Nied­ri­ge Möbel, wie ein Sofa oder eine Kom­mo­de soll­ten daher min­des­tens 30 cm Abstand von der Hei­zung ent­fernt stehen.

Boden­lan­ge Vor­hän­ge, die den Heiz­kör­per ver­de­cken, wir­ken sich eben­falls nega­tiv auf die Tem­pe­ra­tur in Ihrer Woh­nung aus. Beson­ders Abdun­ke­lungs­vor­hän­ge oder sogar Ther­mo­vor­hän­ge, hal­ten die Wär­me ab. So bleibt die Wär­me hin­ter dem Vor­hang und wird am Fens­ter aus­ge­kühlt. Liegt Ihre Hei­zung also unter dem Fens­ter, emp­feh­len sich kur­ze Vor­hän­ge, die über dem Heiz­kör­per abschlie­ßen. Auch eine dicke Staub­schicht kann die Ver­tei­lung der Wär­me beein­flus­sen. Put­zen Sie Ihren Heiz­kör­per daher regel­mä­ßig. Das muss nicht oft sein, aber das letz­te Mal ist sicher schon eini­ge Zeit her, oder?

4. Ent­lüf­ten

Ihr Heiz­ge­rät glu­ckert und macht selt­sa­me Geräu­sche? Das liegt in den meis­ten Fäl­len dar­an, dass Luft im Sys­tem steckt. Durch die Luft ist weni­ger Was­ser in der Hei­zung, die erhitzt wer­den kann. Daher müs­sen Sie län­ger hei­zen, um Ihren Raum warm zu bekom­men. Hier muss kein Fach­mann geru­fen wer­den. Sie kön­nen den Heiz­kör­per ganz ein­fach selbst ent­lüf­ten. Dazu benö­ti­gen Sie einen Ent­lüf­ter­schlüs­sel und eine klei­ne Schüs­sel. So gehen Sie bei dem Ent­lüf­ten vor:

  1. Dre­hen Sie Ihre Hei­zung voll auf.
  2. Plat­zie­ren Sie die Schüs­sel unter dem Ven­til ihrer Hei­zung, um trop­fen­des Was­ser aufzufangen.
  3. Dre­hen Sie das Ven­til auf, bis Sie Luft ent­wei­chen hören. Das Ven­til befin­det sich vor­wie­gend an einem Ende des Heizungskörpers.
  4. Sobald Sie kei­ne Luft mehr ent­wei­chen hören und Was­ser aus dem Ven­til tropft, kön­nen Sie das Ven­til wie­der schlie­ßen und die Hei­zung runterdrehen.

5. Dich­te Fens­ter und Türen

Damit die Wär­me nicht sofort wie­der aus den Räu­men ver­fliegt, sind dich­te Fens­ter und Türen beson­ders wich­tig. Sie schüt­zen zudem vor unan­ge­neh­mer Zug­luft. Mit einem ein­fa­chen Test kön­nen Sie her­aus­fin­den, ob die Dich­tun­gen Ihrer Fens­ter opti­mal schließen:
Klem­men Sie ein Stück Papier zwi­schen Ihr Fens­ter und ver­su­chen Sie das Papier bei geschlos­se­nem Fens­ter her­aus­zu­zie­hen. Ist dies nicht mög­lich, ist das Fens­ter per­fekt abge­dich­tet. Kön­nen Sie das Papier ohne Pro­ble­me her­aus­zie­hen, soll­ten Sie die Gum­mi­dich­tung erneu­ern oder die Fens­ter ein­stel­len. Woh­nungs­tü­ren kön­nen mit einem Zug­luft­stop­per abge­dich­tet werden.

6. Däm­mung ist das A und O

Damit kei­ne Wär­me ent­weicht, ist eine funk­ti­ons­tüch­ti­ge Däm­mung beson­ders wich­tig. Neben Wän­den beim Haus­bau kön­nen noch vie­le wei­te­re Gegen­stän­de in Ihrer Woh­nung abge­dich­tet wer­den, um Heiz­kos­ten zu sparen.

Hei­zungs­roh­re

Hei­zungs­roh­re müs­sen vom Kel­ler bis zu den ein­zel­nen Hei­zungs­kör­pern gedämmt sein, damit mög­lichst wenig Wär­me auf dem Weg ver­lo­ren geht. Pro Meter Rohr kön­nen Sie mit­hil­fe von Däm­mung bis zu 20 € Heiz­kos­ten im Jahr sparen.

Fens­ter

Unge­dämm­te Fens­ter küh­len den Raum oft durch die Käl­te von außen ab und sor­gen für höhe­re Heiz­kos­ten. Der Wär­me­durch­gangs­ko­ef­fi­zi­ent, auch U‑Wert genannt, gibt an, wie viel Wär­me Sie durch Ihr Fens­ter ver­lie­ren. Je nied­ri­ger der Wert, des­to bes­ser. Stan­dard­fens­ter mit Zwei­fach­ver­gla­sung wei­sen einen Wert von etwa 1,1 bis 1,2 W/(m²K) auf. Für einen Neu­bau emp­fiehlt sich ein guter Wert von 0,8 bis 0,9 W/(m²K). Der U‑Wert Ihrer Fens­ter ist zwi­schen den zwei Glas­schei­ben auf­ge­druckt. Daher lohnt sich beim Haus­kauf auch immer ein Blick auf die Fenster.

Roll­la­den­käs­ten

Roll­la­den­käs­ten sind oft nicht ver­dich­tet und sor­gen für Zug­luft an Ihren Fens­tern. Soll­ten Sie Zug­luft spü­ren, der Tipp mit dem Stück Papier hat aber kei­ne undich­ten Stel­len in der Dich­tung auf­ge­zeigt, könn­te die Zug­luft vom Roll­la­den­kas­ten stam­men. Die­ser kann mit einer pass­ge­nau­en Dämm­plat­te aus­ge­stat­tet wer­den, die in dem Kas­ten aus­ge­legt wird. Die Füh­rungs­öff­nun­gen kön­nen mit Bürs­ten­dich­tun­gen ver­se­hen werden.

7. Roll­la­den nutzen

Wenn wir schon vom Abdich­ten der Roll­la­den spre­chen, müs­sen auch die Vor­tei­le der Roll­la­den zum Spa­ren von Heiz­kos­ten genannt wer­den. Her­un­ter­ge­las­se­ne Roll­la­den spa­ren näm­lich her­vor­ra­gend Ener­gie, da Sie die Fens­ter vor Wär­me­ver­lust schüt­zen. Bis zu 35 % weni­ger Wär­me­ver­lust kön­nen in der Nacht mit voll­stän­dig her­un­ter­ge­las­se­nen Roll­la­den erzielt wer­den. Bei iso­lier­ver­glas­ten Fens­tern sind es sogar bis zu 80 %.

 8. Effi­zi­en­tes Lüften

Regel­mä­ßi­ges Lüf­ten ist wich­tig für die Gesund­heit und beugt die Schim­mel­bil­dung in Ihren Räu­men vor. Durch rich­ti­ges Lüf­ten erhal­ten Sie maxi­ma­le Frisch­luft und ver­lie­ren mini­ma­le Heiz­ener­gie. Um die Luft in Ihren Räu­men am schnells­ten aus­zu­tau­schen, ist das voll­stän­di­ge Öff­nen der Fens­ter not­wen­dig. Kipp­lüf­ten führt nur einen mini­ma­len Teil an Frisch­luft in Ihre Räu­me und kühlt auf Dau­er die Woh­nung aus. Am effek­tivs­ten ist das Lüf­ten, wenn Durch­zug ent­steht. Öff­nen Sie dazu zwei gegen­über­lie­gen­de Fens­ter. Hier rei­chen im Win­ter jeweils 5 bis 10 Minu­ten Lüf­ten völ­lig aus. So erhal­ten Sie Frisch­luft, die Wän­de küh­len aber noch nicht aus, wie es beim dau­er­haf­ten Stoß­lüf­ten der Fall ist.

9. Heiz­kör­per­re­fle­xi­ons­fo­lie

Um mög­lichst wenig Hit­ze an die Wand hin­ter dem Heiz­ge­rät zu ver­lie­ren, emp­fiehlt sich die Ver­wen­dung von Heiz­kör­per­re­fle­xi­ons­fo­lie. Die beschich­te­te Folie wird hin­ter dem Hei­zungs­kör­per ange­bracht und reflek­tiert die Hit­ze von der Wand und strahlt sie in den Raum ab. Zudem wird so die Käl­te von der Wand abge­hal­ten. Die Folie ist ein­fach anzu­brin­gen und güns­tig im Bau­markt oder online zu fin­den. Durch die Folie wird Ihr Raum bis zu zwei Grad wär­mer, sodass Sie Ihre gewünsch­te Raum­tem­pe­ra­tur schnel­ler errei­chen. So kön­nen Sie also bis etwa zwölf Pro­zent Hei­zungs­kos­ten sparen.

10. Regel­mä­ßi­ge Wartung

Das Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um emp­fiehlt zudem eine jähr­li­che War­tung der Hei­zungs­an­la­gen. Die­se soll­te mög­lichst vor jeder Heiz­pe­ri­ode durch­ge­führt wer­den. Bei der War­tung wer­den Ver­schleiß­tei­le aus­ge­tauscht, Ein­stel­lun­gen über­prüft und Was­ser auf­ge­füllt. So sor­gen Sie früh­zei­tig für eine funk­ti­ons­tüch­ti­ge Hei­zungs­an­la­ge und den Wert­erhalt Ihrer Immo­bi­lie. In Miet­woh­nun­gen wird die War­tung der Heiz­an­la­gen vom Ver­mie­ter geregelt.

Sie sehen, auch mit wenig Auf­wand kön­nen Heiz­kos­ten gesenkt wer­den. Mit unse­ren 10 Tipps kön­nen Sie sich opti­mal auf den Win­ter vor­be­rei­ten und trotz stei­gen­den Ener­gie­prei­sen eine war­me Woh­nung genießen.

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