Rück­gang der Immo­bi­li­en­prei­se hält wei­ter­hin an

Immobilienpreise sinken

Der Traum der eige­nen Immo­bi­lie in greif­ba­rer Nähe – Immo­bi­li­en­prei­se wer­den von einem Kon­glo­me­rat ver­schie­de­ner Fak­to­ren beein­flusst und es las­sen sich nur schwer Aus­sa­gen über ihre Ent­wick­lung tref­fen. Nach­dem sie in Deutsch­land über ein Jahr­zehnt lang steil ange­stie­gen sind, wur­de dem Immo­bi­li­en­boom im 2. Quar­tal 2022 ein Ende gesetzt: Ein Preis­rück­gang ist eingetreten.

Prei­se am Immo­bi­li­en­markt sinken

Obwohl die Immo­bi­li­en­prei­se im ers­ten Quar­tal 2022 im Ver­gleich zum Vor­quar­tal noch um 2,5 Pro­zent gestie­gen sind, sin­ken sie, wie bereits erwähnt, im fol­gen­den Quar­tal um rund 0,7 Pro­zent. Das drit­te Quar­tal kenn­zeich­net sich eben­falls durch einen Rück­gang, der sich auch im vier­ten Quar­tal wei­ter durchzieht.

Anga­ben von immo­welt erga­ben, dass in 13 von 14 Groß­städ­ten die Prei­se im letz­ten Quar­tal im Ver­gleich zum Vor­jahr gesun­ken sind. An ers­ter Stel­le der teu­ers­ten Städ­te Deutsch­lands (in Bezug auf den Qua­drat­me­ter­preis) steht Mün­chen mit 8.953 €.

Mün­chen und Hamburg

In Ham­burg und Mün­chen liegt die Ent­wick­lung bei ca. ‑6 %. Die Dif­fe­renz zwi­schen den Qua­drat­me­ter­prei­sen lag bei über 2.500 €, somit steht Ham­burg an zwei­ter Stel­le mit 6.424 €.

Köln

In Köln ist der Qua­drat­me­ter­preis kon­stant geblie­ben und lag bei 5.276 €. Ins­ge­samt steht Köln von den 14 Städ­ten an 5. Stel­le, davor befin­den sich noch Frank­furt und Stuttgart.

Ber­lin

In Ber­lin sind die Prei­se nur um 1 % gesun­ken. Die Haupt­stadt folgt nach Köln mit einem Qua­drat­me­ter­preis von 5.040 €.

Essen

Essen hat den größ­ten Rück­gang mit rund 8 % – der Qua­drat­me­ter­preis lag bei 2.767 € und konn­te bei den beob­ach­te­ten Städ­ten nur von Leip­zig unter­bo­ten werden.

Die­ser Abwärts-Trend könn­te sich laut Expert:innen, dar­un­ter das Deut­sche Insti­tut für Wirt­schafts­for­schung (DIW), im Jahr 2023 fort­set­zen und sogar ver­stär­ken. Eine Min­de­rung von bis zu zehn Pro­zent der Kauf­prei­se für Immo­bi­li­en sei­en dem­nach im Rah­men des Möglichen.

Platzt die Immobilienblase?

Die Beant­wor­tung die­ser Fra­ge ist nicht so ein­fach, da erst, nach­dem sie geplatzt ist, sicher gesagt wer­den kann, dass es sich um eine Immo­bi­li­en­bla­se gehan­delt hat. Der­zeit spre­chen am deut­schen Immo­bi­li­en­markt eini­ge Punk­te für, aber ande­re wie­der­um dage­gen. Doch bevor die­se spe­zi­fi­ziert wer­den, soll­te geklärt wer­den, was eine Immo­bi­li­en­bla­se über­haupt ist.

Fol­gen

Zunächst lösen die hohen Kauf­prei­se eine beson­ders hohe Nach­fra­ge nach Miet­im­mo­bi­li­en aus, da weni­ger Interessent:innen sich für einen Kauf entscheiden.

Ist der Höhe­punkt der Immo­bi­li­en­prei­se erreicht, platzt die Bla­se und ein rasan­ter Preis­rück­gang ist zu ver­zeich­nen. Der Immo­bi­li­en­markt ist durch sin­ken­de Prei­se geprägt und Eigentümer:innen, denen ein Ver­kauf bevor­steht, müs­sen sich auf einen Wer­te­ver­lust einstellen.

Eigentümer:innen, die wegen der Erhö­hung der Zin­sen auf Anschluss­fi­nan­zie­rung ange­wie­sen sind, sind nicht mehr imstan­de, die Abzah­lung ihres Kre­dits zu leis­ten.  Nicht sel­ten droht Kreditnehmer:innen auf­grund der finan­zi­el­len Not­la­ge eine Zwangsversteigerung.

Was spricht dafür/dagegen?

Für das Bestehen einer Bla­se spre­chen die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren stei­gen­den Prei­se (zumin­dest bis zum zwei­ten Quar­tal 2022) und die deut­lich über­be­wer­te­ten Immo­bi­li­en. Der Deut­schen Bun­des­bank zufol­ge 2021 um bis zu 40 Pro­zent (im vor­an­ge­hen­den Jahr waren es noch 30 Pro­zent) ohne Ein­tritt eines Rückgangs.

Ande­rer­seits wei­sen die Immo­bi­li­en­prei­se in länd­li­chen Gebie­ten kei­ne Auf­fäl­lig­kei­ten in dem Aus­maß vor und die Ver­ga­be von Kre­di­ten erfolgt an kre­dit­wür­di­ge Käufer:innen, was einer Immo­bi­li­en­bla­se wider­spricht. Dies ist der Ein­füh­rung der Wohn­im­mo­bi­li­en­kre­dit­richt­li­nie zu ver­dan­ken, wel­che 2016 in Kraft getre­ten ist.

Des Wei­te­ren schei­nen die Haus­hal­te in Deutsch­land nicht über­schul­det zu haben, was bedeu­tet, dass ein Groß­teil der Immobilienkäufer:innen lang­fris­tig finan­zie­ren. Die Fol­gen der stei­gen­den Zin­sen zei­gen noch kei­ne Aus­wir­kung, da nor­ma­ler­wei­se damit zu rech­nen ist, dass die Men­schen sich zurück­hal­ten­der zeigen.

Wann ist der rich­ti­ge Zeit­punkt für einen Ein­stieg am Immobilienmarkt?

Trotz sin­ken­der Prei­se erwar­ten Sach­kun­di­ge kei­ne lan­ge Dau­er der Abwärts­be­we­gung. Die Geschäfts­füh­re­rin des Immo­bi­li­en­por­tals Immoscout24 Gesa Crock­feld erklärt aus­drück­lich, dass die Preis­ent­wick­lung zwar nur schwer vor­her­zu­sa­gen ist, jedoch sie und ihr Team der Mei­nung sind, “dass die Prei­se mit­tel­fris­tig wie­der stei­gen wer­den” und Kauf­in­ter­es­sier­te daher nicht zu lan­ge untä­tig blei­ben sollen.

In der jet­zi­gen Lage sehen sich poten­zi­el­le Käufer:innen in einer Posi­ti­on mit Ver­hand­lungs­spiel­raum, zumal die Aus­wahl grö­ßer ist als die Jah­re zuvor. Die­ser Vor­teil ist leicht ver­gäng­lich, da laut der Exper­tin bereits Indi­zi­en vor­lie­gen, die für einen Zuwachs der Nach­fra­ge sprechen.

Ande­re Exper­ten gaben preis, dass sie im zwei­ten Quar­tal 2023 mehr “Schwung” in Form von Trans­ak­tio­nen auf dem Immo­bi­li­en­markt erwar­ten. Ein Preis­rück­gang ist ins­be­son­de­re bei Bestands­im­mo­bi­li­en denk­bar, da die Nach­fra­ge nach Neu­bau­ten höher ist. Aus­schlag­ge­ben­de Kraft dafür ist die Ener­gie­ef­fi­zi­enz neu gebau­ter Objek­te in Beglei­tung von insta­bi­len Energiepreisen.

Die Prei­se von Bestands­ob­jek­ten, wel­che umfang­rei­chen Arbei­ten und Instand­hal­tungs­maß­nah­men bedür­fen, wer­den in Kür­ze wohl nicht wie­der stei­gen. Nur für Kauf­in­ter­es­sen­ten von Gebäu­den, in die noch viel Geld inves­tiert wer­den muss, könn­te sich, laut dem Immo­bi­li­en­markt­for­scher Micha­el Voigt­län­der, das Abwar­ten lohnen.

Ent­wick­lung von Infla­ti­on und Zinsen

Nied­ri­ge Zin­sen begüns­ti­gen den Immo­bi­li­en­kauf – stei­gen Immo­bi­li­en­prei­se wie­der an, wer­den Kre­di­te teu­rer und vie­le Inter­es­sen­ten sehen sich gezwun­gen, den Markt zu ver­las­sen. Eine gerin­ge Nach­fra­ge wie­der­um hat sin­ken­de Kauf­prei­se zur Folge.

Im ver­gan­ge­nen Jahr ist der durch­schnitt­li­che Zins­satz für ein Immo­bi­li­en­dar­le­hen mit zehn­jäh­ri­ger Zins­bin­dung um mehr als ein drei­fa­ches ange­stie­gen. Die EZB hat den Leit­zins am 9. Juni 2022 das ers­te Mal nach 14 Jah­ren von 0 auf 0,25 Pro­zent ange­ho­ben. Die Zins­ent­wick­lung wird wie­der­um von der Infla­ti­on angetrieben.

Wegen hoher Woh­­nungs- und Haus­prei­se führ­te die fort­schrei­ten­de Infla­ti­on zum Nach­fra­ge­rück­gang, wes­halb nicht nur Miet­ob­jek­te, son­dern auch Immo­bi­li­en in länd­li­chen Gebie­ten oder mit Moder­­ni­­sie­rungs- und Sanie­rungs­be­darf für Inter­es­sen­ten infra­ge kommen.

Unklar ist, wie stark der Preis­rück­gang in wel­chen Regio­nen aus­fällt und anhält. In jedem Fall sind Inter­es­sen­ten mit höhe­rem Eigen­ka­pi­tal dem Rest, der auf Fremd­ka­pi­tal ange­wie­sen ist, über­le­gen, da sie unab­hän­gi­ger und fle­xi­bler, was die Zeit­punkt­wahl des Markt­ein­stiegs vereinfacht.

Mehr Sicher­heit durch pro­fes­sio­nel­le Unterstützung

Wer Immo­bi­li­en kau­fen oder ver­kau­fen möch­te und sich nicht sicher ist, wann wel­cher Schritt ein­ge­lei­tet wer­den soll und wel­chen Punk­ten beson­de­re Beach­tung geschenkt wer­den soll, dem ist mit der Zusam­men­ar­beit mit pro­fes­sio­nel­len Sach­ver­stän­di­gen mehr als gehol­fen. Immo­bi­li­en­gut­ach­ter Rhein-Ruhr GmbH gilt als kom­pe­tent, erfah­ren und zuver­läs­sig und kann Kund:innen in unter­schied­li­chen Belan­gen rund um den Ver­kauf und Kauf von Immo­bi­li­en umfas­send unterstützen.

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